Eines der ersten Ziele der radikalislamischen Terrororganisation Hamas am Samstag war laut übereinstimmender Medienberichte das "Psytrance Festival" bei Kibbutz Re‘im nahe der Grenze zum Gazastreifen.

Gegen 6.30 Uhr am Morgen schlugen die ersten Raketen ein. Danach eröffneten Mitglieder der Hamas auf Motorrädern das Feuer auf die Besucherinnen und Besucher. Mehr als 250 Menschen sollen bei diesem Überfall ums Leben gekommen sein, über 1400 zum Teil schwer verletzt. Darunter auch viele Touristen, etwa aus den USA, Deutschland, Kanada und Norwegen. "Haaretz", eine der größten Zeitungen Israels, bezeichnete die Szenen am Festivalgelände als "Massaker" und "Schlachtfeld".

Eine Augenzeugin berichtete bei CNN von den dramatischen Minuten, als die Attacke gestartet wurde. "Wir konnten uns nirgendwo verstecken, weil wir uns auf einem offenen Platz befanden", erzählte Tal Gibly. "Alle gerieten so in Panik und begannen, ihre Sachen zu nehmen."

Menschen rannten panisch in alle Richtungen

Auch die "Times of Israel" sprach mit einer Besucherin. Die 20-jährige Noya Reuven schilderte die Momente, als die ersten Raketen einschlugen und das Feuer von den Terroristen eröffnet wurde. Sie ist – wie Tausende andere auch – zu ihrem Auto gerannt und hat versucht, zu flüchten. Die Menschen verstreuten sich in ihrer Panik in alle Richtungen. Dauerfeuer hallte währenddessen über das Gelände.

Rund zwei Stunden brauchte sie, bis sie mit ihrem Jeep endlich den Ort des Schreckens verlassen konnte.

Familien suchen ihre Angehörigen

Einige Familien, die seit dem Massaker kein Lebenszeichen mehr von ihren Angehörigen erhalten haben, haben bereits Kontakt mit den Behörden und Medien aufgenommen.

Eine Mutter aus Deutschland erzählte der BBC, dass sie ein Handyvideo ihrer Tochter erhalten habe, in dem sie bewusstlos in einem Auto zu sehen ist – entführt von der Hamas.

Hersh Golberg-Polin, ein US-amerikanisch-israelischer Doppelstaatsbürger sendete seinen Eltern während der Attacke "Ich liebe euch" und "Es tut mir leid". Seitdem fehlt von ihm jede Spur, berichtete sein Vater gegenüber der "Jerusalem Post".

Wie viele Menschen die militanten Palästinenser genau in ihrer Gewalt haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.