Das Bundesheer wird seine Truppenpräsenz im Kosovo im nächsten Jahr reduzieren. Wie man der Kleinen Zeitung auf Anfrage bestätigte, sollen rund 110 von derzeit knapp 300 Soldaten aus der von der Nato geführten Mission KFOR im Februar 2024 abgezogen werden.
Der Abzug von Soldaten in Kompaniestärke hat nach Auskunft des Heeres aber nichts mit der derzeitigen angespannten Lage am Balkan zu tun, sondern sei schon länger geplant gewesen. Die Österreicher werden von einer Kompanie der Deutschen Bundeswehr abgelöst. "Der Spiegel" berichtet, dass die Bundesregierung schon vor einiger Zeit in Berlin nachgefragt hatte, ob Deutschland einspringen könnte.
Hintergrund für den Teil-Abzug: Österreich wird im Jahr 2025 die logistische Führung der EU-Battlegroup übernehmen. Rund 500 Soldaten werden für die europäische Eingreiftruppe bereitgestellt. Das Training und die Aufstellung dafür beginnen bereits im Sommer 2024, die Kompanie wird bis zum Frühjahr 2026 einsatzbereit bleiben.
Soldaten halten sich in Reserve
Außerdem wird Österreich mit ungefähr derselben Stärke (100 Soldaten) ab Frühjahr 2024 eine operative Reserve für den Balkanraum stellen. Diese Truppenteile kommen nur dann zum Einsatz, wenn es die Situation erfordert. Vor einer Woche ist dieser Fall eingetreten: Nach den Spannungen mit Serbien im Norden des Kosovos hat das britische Militär sein Kontingent um 200 Soldaten aufgestockt.
Wie es vom Bundesheer heißt, verringert sich die Zahl der österreichischen Soldaten im Ausland im kommenden Jahr zwar, jedoch steigen insgesamt die für den Auslandseinsatz verfügbaren Kräfte deutlich.