Ohne die Unterstützung der USA wäre die Lage in der Ukraine vermutlich bereits eine ganz andere. Doch die USA stehen dem Land, das nach wie vor unter den russischen Angriffen leidet, weiterhin bei – auch wenn sich zuletzt Stimmen mehren, die für eine Abkehr der Hilfen aus Washington plädieren.

Biden plant neuerliches Paket

Nach über eineinhalb Jahren des Krieges haben die USA rund 88 Milliarden Dollar der Ukraine für Finanz-, Militär und humanitäre Hilfe zur Seite gestellt. Politisch werden weitere Pakete aber immer mehr zum innenpolitischen Streitthema. 

"Wir wollen den Frieden, nicht den Krieg finanzieren", sagt etwa die republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene. Vor allem der rechte Rand der Republikaner will kein weiteres Steuergeld mehr in die Ukraine schicken. Die 24 Milliarden Dollar, die Biden an die Ukraine überweisen will, stehen daher auf der Kippe.

Der US-Präsident hatte indes bei einem Treffen mit Wolodomyr Selenskyj noch einmal bekräftigt, dass man die Ukraine bei der "Rückeroberung ihres Territoriums" unterstützen will. Noch sind die Kräfte, die für weitere Hilfen stehen, sowohl in der US-Bevölkerung als auch in den entscheidenden Positionen, wie Senat und Repräsentantenhaus, in Überzahl.

USA liefert Raketen doch

Das zeigt auch die Lieferung von ATACMS-Raketen an die Ukraine. Zunächst hätte Biden einen derartigen Schritt abgelehnt, nach einer persönlichen Unterredung mit Selenskyj änderte Biden jedoch seine Meinung. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte Selenskyj zudem, dass "jeder Cent zählt und funktioniert".

Vor allem mit einer Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus könnte sich der Wind jedoch drehen. Der Ex-Präsident hatte schon im März angekündigt, die finanzielle Unterstützung für die Ukraine einzustellen. Die Wahlen zur US-Präsidentschaft gehen am 5. November 2024 über die Bühne. Derzeit deutet alles auf eine Neuauflage des Duells zwischen Biden und Trump hin.