Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist vorerst nicht in Sicht. Derzeit deutet alles auf einen erbarmungslosen Abnutzungskampf hin. Auch immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainer rechnen nicht mehr mit einem baldigen Einstellen der Kampfhandlungen.

Hoffnung auf schnellen Sieg schwindet

So geben mehr als 40 Prozent der Bevölkerung in der Ukraine bei einer Umfrage an, dass sie damit rechnen, dass der Krieg mindestens noch ein Jahr dauert. Im Dezember des Vorjahres lag dieser Wert noch bei 25 Prozent. "Zunächst war die Hoffnung groß, dass die Fortschritte der Armee zu einem baldigen Ende des Krieges führen würden, diese haben sich aber derzeit etwas relativiert", sagt der Kiewer Soziologe Serhij Dembicki gegenüber der ZiB 1.

Zu Beginn hätte man damit gerechnet, dass man in einem Monat den Sieg davontragen würde, meint der Wissenschaftler. Derzeit merke man jedoch, dass immer Geländegewinne schwieriger werden und Dörfer nur schwer zu erobern sind.

Krieg zeigt zu Schulbeginn Spuren

Der Wille der Ukraine, den Krieg zu gewinnen, sei jedoch weiterhin hoch. So gibt es innerhalb der Bevölkerung auch klare Vorstellungen darüber, was ein "Sieg" bedeuten würde. Mehr als 80 Prozent meinen, dass die Ukraine den Krieg gewonnen habe, wenn die Russen die besetzten Gebiete verlassen würden. Gerade mit Blick auf den Donbass könnte das jedoch noch länger dauern.

Ob der zähen Kriegshandlungen sind jedenfalls innerhalb des Landes weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. An drei Viertel aller Schulen im Land gibt es mittlerweile Schutzräume, die die Kinder vor Luftangriffen schützen sollen.