Der frühere US-Präsident Donald Trump erhält bei seinen Vorwürfen gegen die US-Justiz Rückendeckung durch den russischen Autokraten Wladimir Putin. Gegen Trump sei "eine Verfolgung aus politischen Gründen" im Gange, sagte der Kreml-Chef am Dienstag beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Dies zeige, wie "verrottet" das amerikanische politische System sei, so Putin, in dessen Land Oppositionsführer vergiftet und zu schwerem Kerker verurteilt werden.
Elon Musk, ein "vornehmer Mann"
Putin begrüßte auch Trumps Aussagen, wonach er die Ukraine-Krise "lösen" könne. Der Kreml-Chef trat zugleich Erwartungen entgegen, dass sich die US-Politik gegenüber Russland bei einem politischen Comeback Trumps ändern werde. "Es ist unwahrscheinlich, dass es wesentliche Änderungen geben wird, egal wer der neue US-Präsident sein wird", betonte der Kreml-Chef. Die USA würden in Russland nämlich "einen permanenten Feind" sehen. Lobend äußerte sich Putin auch über Tesla-Chef und X-Eigner Elon Musk. Dieser sei ein "vornehmer Mann".
Nach US-Geheimdiensterkenntnissen hat Russland die Präsidentenwahl 2016 unter anderem durch Desinformation beeinflusst. Trump hatte sich damals durch knappe Siege in vier Bundesstaaten überraschend gegen die Favoritin Hillary Clinton durchgesetzt. Im Wahlkampf hatte Trump Russland aufgerufen, belastende interne E-Mails von Clinton zu veröffentlichen. Diese waren über die Plattform Wikileaks publiziert worden. Bei einem Gipfeltreffen mit Putin im Jahr 2018 sagte Trump zur Empörung der amerikanischen Öffentlichkeit, dass er den Dementis des Kreml-Chefs bezüglich der russischen Einmischung in die Wahl glaube.