Ein herzlicher Händedruck, ein freundliches Lächeln, ein kurzer Plausch über das wunderbare Grün der Schwarzmeerregion im Sommer: Gleich zu Beginn ihres Treffens im russischen Badeort Sotschi demonstrierten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der russische Staatschef Wladimir Putin am Montag vor den Kameras, dass ihr persönliches Verhältnis trotz der Differenzen der vergangenen Monate intakt ist.

Putin signalisierte damit, dass er trotz eineinhalb Jahre Krieges in der Ukraine keineswegs völlig isoliert ist, und Erdoğan zeigte dem Westen, dass seine Annäherung an USA und Europa in den vergangenen Monaten nicht als Abwendung von Putin zu verstehen ist. Das letzte persönliche Gespräch der beiden Präsidenten lag bereits fast elf Monate zurück. Seitdem hat Erdoğan den Nato-Beitritt des russischen Nachbarn Finnland abgesegnet und ukrainische Soldaten nach Hause geschickt, die nach einer Abmachung mit Moskau eigentlich in der Türkei bleiben sollten.