Im Hafen der süditalienischen Stadt Brindisi sind am Sonntag 168 Migranten eingetroffen, die in den vergangenen Tagen vom Schiff "Geo Barents" der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" (Msf) vor der libyschen Küste gerettet wurden. An Bord befanden sich 110 unbegleitete Minderjährige. Sie kommen aus Senegal, Nigeria, Burkina Faso, Guinea-Bissau, Nordsudan, Mali, der Elfenbeinküste, Guinea und Kamerun. Sie seien in gutem Gesundheitszustand, berichteten die Behörden.
Das deutsche NGO-Schiff "Humanity 1" ist inzwischen mit 57 Menschen an Bord, die in den vergangenen Tagen von einem in Seenot geratenen Boot vor der libyschen Küste gerettet wurden, im Hafen von Livorno eingetroffen. Bei den Migranten handelt es sich ausschließlich um Männer - die meisten von ihnen stammen aus Bangladesch -, darunter zwei unbegleitete Minderjährige, hieß es.
Rekordzahl an Anlandungen
Auf der süditalienischen Insel Lampedusa kamen indes an diesem Wochenende erneut zahlreiche Migranten an. Nachdem am Freitag eine Rekordzahl von 1.918 Menschen bei 65 Anlandungen gemeldet wurde, trafen am Samstag weitere 1.798 Migranten an Bord von 45 Booten auf der Insel ein, wie die Behörden berichteten. Im Flüchtlingslager der Insel befanden sich am Samstag 4.267 Personen. Das ist das Zehnfache der offiziellen Aufnahmekapazität von etwa 400 Personen.
107.530 Menschen trafen seit Anfang des Jahres über den Seeweg in Italien ein. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es 52.954. Die meisten eingetroffenen Migranten stammen aus Guinea, der Elfenbeinküste (Cote d ́Ivoire) und Tunesien.