"Es ist eigentlich nicht überraschend, dass das geschehen ist", so Schallenberg am Mittwoch in der ORF ZiB 2. Bereits in der Vergangenheit hätten Personen, die Handlungen oder Äußerungen setzten, die Russlands Präsidenten Wladimir "Putin nicht zu Gesicht stehen", dann "rasch eine verkürzte Lebenszeit" gehabt.
Man habe schon vor zwei Monaten gesagt, dass es Konsequenzen geben werde, sagte Schallenberg in Anspielung auf die rätselhafte Meuterei der Söldnertruppe Wagner unter Prigoschins Kommando. "Vergeben und vergessen sind nun nicht sehr starke Eigenschaften" Putins. Auf die Frage, ob er Putin zutraue, dass er Prigoschin auf diese Weise liquidieren lassen habe, antwortete Schallenberg: "Man muss fast leider ja sagen."
Schallenberg betont gleichzeitig, dass es noch keine belegbaren Beweise dazu gebe. Man sei in Kontakt mit Sicherheitsbehörden und Botschaften in der Region und warte ab. Nichtsdestotrotz bleibe ein "wesentliches Problem" bestehen, wie man je wieder einem russischen Präsidenten vertrauen könne, der alle paar Jahre versuche, seine militärischen Interessen durchzusetzen, so Schallenberg im Hinblick auf Georgien und die Ukraine.
"Nicht davonkommen lassen"
Beim Gipfeltreffen der Krim-Plattform, an dem Schallenberg am Nachmittag virtuell teilgenommen hat, sandte der Außenminister wegen der russischen Invasion der Ukraine bereits am Nachmittag eine klare Botschaft nach Moskau: "Wir werden Russland nicht mit diesem Verbrechen davonkommen lassen. Österreich setzt sich an vorderster Front für die Einrichtung eines Sondertribunals ein."