Bei einem Anschlag nahe der Stadt Hebron im Westjordanland ist eine Israelin getötet worden. Sie sei nach Schüssen auf ein Auto an ihren schweren Verletzungen gestorben, teilte der Rettungsdienst Zaka am Montag mit. Ein weiterer Mann sei schwer verletzt worden. Medienberichten zufolge soll die sechsjährige Tochter der Frau im Auto den Angriff unverletzt überstanden haben. Die Armee sucht das Gebiet nach eigenen Angaben derzeit mit Straßensperren nach Verdächtigen ab.

Hamas meldet sich zu Wort

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas teilte nach dem Vorfall mit, der Widerstand habe "erneut zugeschlagen" und begründete den Angriff mit Israels Vorgehen in Ost-Jerusalem und dem Westjordanland – ohne ihn direkt für sich zu reklamieren. "Die kämpfende Jugend im Westjordanland ist in der Lage, das gesamte zionistische Sicherheitssystem zu umgehen, obwohl sie in Alarmbereitschaft ist", sagte ein Hamas-Sprecher.

Bereits am Samstag waren zwei Israelis in der palästinensischen Stadt Huwara in einer Waschanlage erschossen worden. Israelische Sicherheitskräfte leiteten daraufhin eine groß angelegte Fahndung nach Verdächtigen ein. Israels Finanzminister Bezalel Smotrich forderte nach dem Anschlag ein härteres Vorgehen des Militärs, um "Sicherheit wiederherzustellen".

Bereits 180 Palästinenser seit Jahresbeginn

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit Langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen rund 180 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.