In der Nacht auf Sonntag sind insgesamt 277 Migranten in Lampedusa angelandet. Sechs Boote mit 28 bis 54 Personen an Bord wurden von Patrouillenbooten der italienischen Küstenwache gerettet. Die Migranten, von denen viele aus dem Kongo, der Elfenbeinküste, Burkina Faso, Kamerun, Guinea, Nigeria, Senegal und Mali stammen, gaben an, von Gabes, Sfax und Mahdia in Tunesien aus abgefahren zu sein.
Am Samstag wurden innerhalb von 24 Stunden 27 Anlandungen mit insgesamt 718 Migranten auf der Insel gezählt. Im Hotspot Lampedusa befinden sich 2127 Migranten. Am Samstagabend war die Fähre Galaxy mit 760 Migranten an Bord bei einem Anlegemanöver im Hafen Porto Empedocle auf Sizilien gegen den Kai geprallt und konnte die Migranten stundenlang nicht aussteigen lassen, berichteten italienische Medien. Am Samstag wurde 1050 Personen mit Fähren von Lampedusa nach Sizilien gebracht.
Irreguläre Migration über den Seeweg nimmt zu
In Italien sind in diesem Jahr fast bisher fast 95.000 Ankünfte von Migranten über den Seeweg registriert worden. Damit hat sich die Zahl irregulärer Einreisen über das Mittelmeer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt.
Das zentrale Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit 2014 mehr als 22.000 Menschen dort ertrunken oder werden vermisst.
45 Migranten wurden gerettet, nachdem das sieben Meter lange Boot, mit dem sie unterwegs waren, in den Gewässern vor Lampedusa gesunken war. Die Überlebenden des Schiffbruchs stammen aus Burkina Faso, Kamerun, Elfenbeinküste, Gambia, Guinea, Liberia, Mali und Niger, darunter sieben Frauen und ein Minderjähriger. Sie alle wurden auf Lampedusa gebracht. Niemand sei gestorben, oder vermisst.
Papst betet für Ertrunkene im Mittelmeer
Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet am Sonntag den "tragischen Schiffbruch im Mittelmeer" verurteilt, bei dem diese Woche 41 Migranten ihr Leben verloren haben. Seit Jahresbeginn starben circa 2000 Migranten bei Seefahrten über das Mittelmeer, um Europa zu erreichen.
"Mit Schmerz und Scham müssen wir feststellen, dass seit Anfang des Jahres bereits fast 2000 Männer, Frauen und Kinder bei dem Versuch, Europa zu erreichen, im Mittelmeer gestorben sind. Das ist eine offene Wunde für unsere Menschheit", sagte der Papst.