In Kiew waren mehrere Explosionen zu hören, nachdem für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst worden war. Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, fordert die Bevölkerung auf, in Schutzräumen zu bleiben. Die Luftabwehr arbeite, schreibt er auf Telegram. Trümmer einer abgeschossenen Rakete seien auf dem Grundstück eines Kinderkrankenhauses niedergegangen. Es habe aber keine Verletzten oder Schäden gegeben.

Angriff auf Hotel wird stark verurteilt

Die UN-Koordinatorin in der Ukraine, Denise Brown, hat den russischen Raketenangriff auf ein Hotel in der ukrainischen Großstadt Saporischschja scharf verurteilt. Der Beschuss eines Hotels, das häufig von UN-Mitarbeitern zur Unterstützung von Kriegsopfern genutzt wird, sei absolut inakzeptabel, schrieb Brown in einer auf der Webseite der Vereinten Nationen veröffentlichten Stellungnahme. Nach Angaben der städtischen Behörden wurde beim Einschlag einer Iskander-Rakete am Donnerstagabend das Hotel "Reikartz" getroffen. Ein Mensch starb, 14 weitere wurden verletzt – darunter auch Kinder.

Das ukrainische Verteidigungsministerium wies in einem Tweet darauf hin, dass in dem Hotel ein Kindergarten untergebracht war. Nur dank des Umstandes, dass die Einrichtung eine Stunde vor dem Raketeneinschlag schloss, seien die Kinder am Leben geblieben. Die UNO nutzte nach eigenen Angaben das Hotel in der Vergangenheit unter anderem für die Evakuierung von Zivilisten aus dem Asowstal-Werk in der von Russland besetzten Hafenstadt Mariupol im vergangenen Mai.

Auch Moskau meldet Drohnenabschuss

Moskau ist unterdessen nach Angaben der russischen Behörden erneut Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, schrieb auf Telegram, das Fluggerät sei abgeschossen worden. Trümmerteile seien nordwestlich vom Stadtzentrum niedergegangen. Es habe keine Opfer oder ernsthaften Schäden gegeben. Auch in der Nähe der westrussischen Stadt Kursk sind russischen Angaben zufolge zwei ukrainische Drohnen abgefangen worden.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, eine ukrainische Drohne habe ein Ziel in Moskau ins Visier genommen. Das Fluggerät sei mit Störsendern zum Absturz gebracht worden. Zu den Drohnen bei Kursk hieß es, die Luftabwehr habe sie am späten Donnerstagabend bei ihrem Anflug zerstört, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Roman Starowoit, am Freitag mit. Von der Ukraine gab es keine Stellungnahme zu den Vorfällen. Die Regierung in Kiew äußert sich in der Regel nicht zu vergleichbaren Vorwürfen.