Der Krieg in der Ukraine bekommt Russland teuer zu stehen. Laut einer Schätzung des Finanzministeriums liege das Haushaltsdefizit für den Zeitraum Jänner bis Juli bei 2,82 Billionen Rubel (umgerechnet 26,5 Milliarden Euro) bzw. 1,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Ausgaben stiegen sprunghaft an
In den ersten sieben Monaten des Vorjahres hatte Russland noch einen Haushaltsüberschuss von 557 Milliarden Rubel ausgewiesen. Der Krieg hatte jedoch ein Ungleichgewicht ins Budget gebracht. So stiegen die Ausgaben um 14 Prozent, während die Einnahmen auf 7,9 Prozent schrumpften.
Kostentreibend sind vor allem die Ausgaben im Zusammenhang mit dem Krieg. So habe man beispielsweise im Jahr 2023 die Verteidigungsausgaben auf umgerechnet 91 Milliarden Euro verdoppelt. Das entspricht knapp einem Drittel aller öffentlicher Ausgaben.
Während der russische Finanzminister Anton Siluanow zuletzt das Defizitziel auf 2,5 Prozent erhöht hat, gehen internationale Beobachter des IWF davon aus, dass es deutlich höher ausfallen wird.
Die horrenden Ausgaben für den Krieg haben innerhalb Russlands schon Kritik hervorgerufen. Der Oligarch Oleg Deripaska hatte beispielsweise im März davor gewarnt, dass Russland der Bankrott droht. "Wir werden wählen müssen. Im nächsten Jahr schon werden wir kein Geld mehr haben", warnte Deripaska mit Blick auf die russische Staatskasse. "Wir brauchen ausländische Investoren."