Österreich genießt international hinsichtlich seiner Nähe zu Russland nicht das beste Ansehen. Die "New York Times" kritisiert Österreich nun besonders hart in einem Artikel, der prominent auf der Website der renommierten Zeitung erschien.
Gas-Lieferungen als Problemstelle
Hierzulande regiere "eine der russlandfreundlichen Regierungen", hieß es im Artikel. Der Hintergrund: Österreich bezieht nach wie vor Gas aus Russland und füllt damit die Kriegskasse von Wladimir Putin. Die "New York Times" berichtet zudem, dass die OMV gesagt hätte, man würde so lange Gas aus Russland kaufen, solange das von russischer Seite möglich sei.
Zuletzt ist es der österreichischen Regierung schrittweise gelungen, die Abhängigkeit von russischem Gas schrittweise zu senken. Zu Kriegsbeginn bezog Österreich noch rund 80 Prozent des Gases aus Russland, mittlerweile sind es knapp 50 Prozent.
NYT: Österreichs Eliten zu nah am Kreml
Doch nicht nur die Abhängigkeit vom Gas wird im Artikel thematisiert. "Österreichs politische Elite zählt zu den größten Sympathisanten Russlands", sagt Grzegorz Kuczynski, Direktor des Eurasien-Programms des Non-Profit-Thinktanks Warsaw Institute im Blatt.
Neben der Nähe einiger ehemaliger Regierungspolitiker, wie beispielsweise Karin Kneissl, wird mit Österreich großflächig abgerechnet. "Ich denke daher, dass Wien versuchen wird, Einfluss auf eine weniger konfrontative EU-Politik gegenüber Moskau zu nehmen", so Kuczynski. Hinweise hätte es dafür zuletzt wenige gegeben.