Die Militärjunta in Myanmar hat angekündigt, die Haftstrafe der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi im Rahmen einer Massenamnestie zu reduzieren. Die 78-Jährige würde in fünf Anklagepunkten begnadigt, berichteten staatliche Medien am Dienstag. Auch die Strafe des früheren Präsidenten Win Myint würde reduziert, hieß es. Es handle sich jedoch nicht um eine komplette Begnadigung, berichtete die Nachrichtenseite Myanmar Now.
Aung San Suu Kyi weiter unter Hausarrest
Suu Kyi befindet sich seit dem Militärputsch in dem südostasiatischer Land Anfang 2021 in Haft. In der vergangenen Woche wurde sie überraschend aus dem Gefängnis in ein Regierungsgebäude in der Hauptstadt Naypyidaw überstellt. Sie hat Berufung gegen die Verurteilung wegen der diversen Vorwürfe eingelegt, die von Aufwiegelung über Wahlbetrug bis hin zu Korruption reichen. Sie hat alle Vorwürfe bestritten. "Sie bleibt weiterhin unter Hausarrest", sagte eine gut informierte Quelle der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag.
Die Friedensnobelpreisträgerin von 1991 und langjährige Anführerin der demokratischen Opposition war im Zuge des Militärputsches vom Februar 2021 als faktische Regierungschefin entmachtet worden. Später wurde sie von einem von der Militärjunta kontrollierten Gericht zu insgesamt 33 Jahren Haft verurteilt. Beobachter sprachen von einem Schauprozess. Seither saß Suu Kyi in Einzelhaft.