Bei einem Militäreinsatz Israels in der Stadt Nablus im besetzten Westjordanland sind zwei bewaffnete Palästinenser getötet worden. Sie wurden bei einer Razzia von israelischen Soldaten erschossen, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mitteilte. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden beide Männer verdächtigt, vor wenigen Tagen auf ein Polizeiauto nahe einer israelischen Siedlung geschossen zu haben.
Nablus als Hochburg militanter Palästinenser
Bei ihrer versuchten Festnahme sei es zu einem Schusswechsel gekommen, hieß es weiter. Palästinensischen Berichten zufolge handelte es sich bei den Toten um Mitglieder der Al-Aqsa-Brigaden, des militärischen Arms der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas.
Nablus gilt, wie auch die palästinensische Stadt Jenin, als Hochburg militanter Palästinenser. Beide Städte liegen im nördlichen Westjordanland. Israels Armee führt dort seit einer Reihe von Anschlägen vermehrt Razzien durch.
Erst am Mittwoch beendete Israels Armee in Jenin ihren größten Militäreinsatz dort seit zwei Jahrzehnten. Nach Luftangriffen waren in der Nacht zu Montag rund tausend Soldaten in die Stadt eingerückt, um dort "terroristische Infrastruktur" zu zerschlagen. Sie lieferten sich heftige Schusswechsel mit bewaffneten Anwohnern. Zwölf Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden getötet.
Insgesamt kamen in diesem Jahr bereits 155 Palästinenserinnen und Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben. Bei einem Großteil handelt es sich um bewaffnete Kämpfer, unter den Toten bei Militäreinsätzen sind jedoch auch Zivilistinnen und Zivilisten. Im gleichen Zeitraum wurden 23 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet.