In der Affäre um geheime Regierungsunterlagen hat das US-Justizministerium weitere Teile eines Dokuments veröffentlicht, das Grundlage für den Befehl zur Durchsuchung des Anwesens von Ex-Präsident Donald Trump war. Große Teile waren bereits nach der Durchsuchung im vergangenen August einsehbar, am Mittwoch (Ortszeit) wurde das Dokument erneut mit weniger Schwärzungen publiziert.
Geschwärztes Foto erhitzt die Gemüter
So ist nun etwa ein zuvor geschwärztes Foto eines Lagerraums mit zahlreichen gestapelten Boxen in Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago in Palm Beach zu sehen. Wirklich neu ist dies aber nicht, da es auch Teil der Anklageschrift gegen Trump ist. In den nun freigegeben Passagen ist auch zu lesen, dass auf Aufnahmen von Überwachungskameras in dem Gebäude zu sehen ist, wie eine kurz zuvor vom FBI befragte Person zahlreiche Kisten umräumt.
Namentlich wird die Person nicht genannt, es könnte sich dabei aber um Trumps Assistenten Walt Nauta gehandelt haben, der in dem Fall ebenfalls angeklagt ist. Trump soll ihn angesichts der Ermittlungen angewiesen haben, Kisten mit Dokumenten wegzuschaffen. Darin sieht die Anklage ein Komplott zur Behinderung der Justiz.
Nauta könnte gegen Trump aussagen
Sollte sich die Verdachtslage gegen Nauta erhärten, könnte dieser im Verfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten als brauchbarer Belastungszeuge auftreten. So solle Trump ihm angeordnet haben, die Dokumente von den Bundesbehörden zu verstecken. Dass Nauta aber gegen seinen ehemaligen Chef aussagt, gilt als unwahrscheinlich. Immerhin steht er Trump nach wie vor politisch nahe und dürfte nicht die Wieder-Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 gefährden.
Der Republikaner Trump war im Juni auf Bundesebene angeklagt worden, weil er Regierungsdokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe in Mar-a-Lago aufbewahrt und nach Aufforderung nicht zurückgegeben hatte. Anfang August 2022 hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa im Bundesstaat Florida durchsucht und mehrere als streng geheim eingestufte Dokumenten-Sätze beschlagnahmt.