Der Höhenflug der AfD geht weiter. Nur eine Woche nach dem Sieg bei der Landratswahl in Sonneberg wurde am Sonntag in der sächsischen Kleinstadt Raguhn-Jeßnitz der erste hauptamtliche Bürgermeister der Partei gewählt. In der Stichwahl setzte sich der AfD-Landtagsabgeordnete Hannes Loth mit 51,13 Prozent gegen den parteilosen Kandidaten Nils Naumann durch.
AfD spricht von Mitgliederzuwachs
"Das ist eine Symbiose aus guter kommunaler Arbeit und der politischen Großwetterlage", analysiert Wahlsieger Loth. Wie schon in Sonneberg haben auch in Raghn-Jeßnitz bundespolitische Themen den Ausschlag für den Wahlerfolg des AfD-Politikers gegeben.
Laut Einschätzung von AfD-Chef Tino Chrupalla ist seine Partei jedoch längst nicht mehr eine Protestpartei. "Jeder Protestwähler wird früher oder später auch zum Programmwähler", sagt Chrupalla. Zuletzt habe die AfD auch einen stetigen Zuwachs an Mitgliedern rekrutieren können. Das ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit. So hatte die Rechtsaußenpartei 2020 und 2021 vermehrt Mitglieder verloren, nun zeigt die Kurve wieder nach oben.
Landtagswahlen 2024 als Härtetest
Doch nicht nur bei den Mitgliederzahlen legt die AfD zu. Umfragen sehen die Partei mittlerweile Kopf-an-Kopf mit der Kanzlerpartei SPD. Von Bundeskanzler Olaf Scholz gibt sich vorerst gelassen. Es gebe in jedem Land in Europa derartige Entwicklungen, dass "schlechte-Laune-Parteien", wie Scholz sie nennt, Zulauf bekommen. Der deutsche Bundeskanzler will dem Trend mit einer "guten Zukunftsperspektive" entgegenwirken.
Wie erfolgreich der Plan von Scholz ist, wird sich bereits im kommenden Jahr zeigen. Dann stehen in Sachsen Landtagswahlen am Plan. Die AfD gilt hier mittlerweile als Mitfavorit um Rang eins.