Ein von Söldnern der Wagner-Gruppe genutzter Militärstützpunkt in Libyen ist in der Nacht zum Freitag mit Drohnen angegriffen worden. Der Ursprung der Angriffe auf den Stützpunkt im Osten des nordafrikanischen Landes, an dem "sich Mitglieder der Wagner-Gruppe befinden", sei unbekannt, sagte ein Militärvertreter der Nachrichtenagentur AFP mit. Es habe keine Opfer gegeben.
Regierung ringt um Machterhalt
Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Schauplatz von Instabilität und Gefechten bewaffneter Milizen. Die von der UNO anerkannte Übergangsregierung in der Hauptstadt Tripolis im Westen ringt um die Macht mit einer Gegenregierung im Osten, die vom dort ansässigen Parlament und dem mächtigen General Khalifa Haftar unterstützt wird.
Die russische Wagner-Gruppe unterstützt Haftar und war in der Vergangenheit unter anderem an dessen erfolglosem Versuch beteiligt, die Hauptstadt einzunehmen. Die Wagner-Söldner sind auch in anderen afrikanischen Staaten wie Mali aktiv. Ihnen wird vorgeworfen, in mehreren afrikanischen Ländern Zivilistinnen und Zivilisten gefoltert und getötet zu haben.
Eigentlich sind Privatarmeen in Russland verboten. Jahrelang hat Wladimir Putin daher auch die Existenz und die Finanzierung der Söldner-Truppe geleugnet. In Libyen ist die Wagner-Gruppe trotz des Putschversuches von Jewgeni Prigoschin noch im Einsatz, vor allem Scharfschützen sollen von der Privatarmee gestellt werden.