Die ungarische Präsidentin Katalin Novák hat am Donnerstag den Oberbefehlshaber der ungarischen Armee, Romulusz Ruszin-Szendi, mit sofortiger Wirkung entlassen. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten ungarischen Amtsblatt hervor. Gründe für die Entlassung, die auf Vorschlag von Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky erfolgte, wurden keine angegeben.
Das Onlineportal "444.hu" sprach von einer "sonderbaren Koinzidenz" und verwies auf den am Donnerstag vom ungarischen investigativen Online-Portal "atlatszo.hu" veröffentlichten Bericht samt Bildern über französische Militär-Helikopter auf dem Flugplatz im westungarischen Györ. Laut dem Bericht machten die Hubschrauber in Ungarn Zwischenstopp am Weg in die Ukraine, wo sie für den ukrainischen Grenzschutz bestimmt sein sollen.
Laut Flugtracker hätten auch weitere militärische Transportflugzeuge den ungarischen Luftraum genutzt, heißt es in dem Bericht. Das würde den mehrfachen Beteuerungen des ungarischen Verteidigungsministeriums widersprechen, wonach es keine Genehmigung für die Nutzung des ungarischen Luftraumes für Helikopter gibt, die für die Ukraine bestimmt sind. Als Nachfolger für den entlassenen Ruszin-Szendi (49) wurde der Leiter der ungarischen militärischen Vertretung von Nato und EU in Brüssel, Gábor Böröndi, (52) ernannt.