Bisher ist Robert F. Kennedy eher durch seine Aussagen zur Coronaimpfung und seinem berühmten Namen aufgefallen, nicht wegen seiner politischen Ambitionen. Das soll sich nun ändern. Der Neffe des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy und Sohn des fünf Jahre später ermordeten Senators Robert F. Kennedy will nun selbst für das höchste Amt in den USA kandidieren. Der 69-Jährige ist der zweite demokratische Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur 2024. Auch die 70 Jahre alte Autorin Marianne Williamson hat unterdessen ihren Eintritt in das Rennen offiziell bekannt gegeben.

Seine Chancen, tatsächlich ins Weiße Haus einzuziehen, stehen dabei aber bei gleich null: Nicht nur, weil er parteiintern vermutlich gegen den amtierenden Präsidenten Joe Biden (er hat seine Kandidatur bisher nur angedeutet) antreten müsste, sondern auch, weil er für die Verbreitung von falschen Behauptungen rund um die Coronaimpfung in die Kritik geraten ist. Der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta verbannte seine Organisation Children's Health Defense (Deutsch: Verteidigung der Gesundheit von Kindern) deshalb sogar von seinen verschiedenen Plattformen.

Holocaust-Vergleiche


Kennedy ist jedoch mittlerweile ein Star der Impfgegner-Szene. Immer wieder stellte er auch Holocaust-Vergleiche an, für die sich der sechsfache Vater anschließend entschuldigen musste. 2022 insinuierte Kennedy in einer Rede, Menschen, die sich in den USA nicht impfen lassen wollten, gehe es heute schlechter als Anne Frank. Schon 2015 musste er sich entschuldigen, nachdem er das Wort Holocaust verwendet hatte, um Kinder zu beschreiben, die seiner Meinung nach durch Impfstoffe geschädigt wurden. Und auch Bill Gates, das Daueropfer der Verschwörungstheoretiker, griff der Umweltanwalt mehrmals direkt an. Teile der mächtigen Kennedy-Familie distanzierten sich danach von ihm. Das dürfte seine Chancen bei den Demokraten nicht unbedingt erhöhen.