Papst Franziskus hat nach einer dritten Nacht in der römischen Poliklinik "Agostino Gemelli" das Krankenhaus verlassen und ist in seine Residenz Santa Marta im Vatikan zurückgekehrt. Dies teilte sein Sprecher Matteo Bruni am Samstag mit. Der Papst dankte dem Leiter der Poliklinik, Marco Elefanti, dessen Assistenten und allen Ärzten und Krankenpflegern, die ihn in diesen Tagen behandelt haben, so Bruni.
"Keine Angst"
Den vor dem Spital wartenden Journalisten sagte der Papst, er habe sich nach der Generalaudienz am Mittwoch unwohl gefühlt, er habe jedoch "keine Angst" gehabt. "Ich lebe noch", scherzte der Papst mit Journalisten. Das katholische Kirchenoberhaupt war wegen einer Bronchitis im Krankenhaus behandelt worden.
"Ich bewundere die Menschen so sehr, die im Krankenhaus arbeiten, die Ärzte, die Krankenschwestern, ich habe gesehen, wie liebevoll sie sich um die Kinder kümmern", sagte der Papst. Er bezog sich dabei auch auf das Kind, das er am Freitag in der Poliklinik mit dem Namen Miguel Angel getauft hat.
Zurück nach Hause
Der Heilige Vater wirkte in guter Verfassung, sprach jedoch mit leiser Stimme. Beim Verlassen des Krankenhauses umarmte er ein Ehepaar, das in der Nacht auf Sonntag seine fünfjährige Tochter verloren hat, wie italienische Medien berichteten. Gemeinsam mit den beiden sprach er dann ein Gebet und segnete sie. "Nur Mut!", sagte er, wie auf Videos von diesem Moment zu hören war, und sprach ein Gebet.
Vor der Rückkehr in den Vatikan fuhr Franziskus vom Krankenhaus aus in die römische Basilika Santa Maria Maggiore, wo er vor der Marien-Ikone "Salus Populi Romani" betete. Die Ikone gilt als Schutzpatronin der Römer.
Papst Franziskus will eigenen Angaben zufolge bereits am morgigen Palmsonntag, dem Beginn der Karwoche, die Messe auf dem Petersplatz zelebrieren. Aus dem Vatikan verlautete, dass er die Messe mit dem argentinischen Kardinal Leonardo Sandri feiern wird. Während der Messe wird der Papst den Angaben zufolge sitzen bleiben. Der Palmsonntag ist der Beginn der Osterfeierlichkeiten.
Ostern gilt als höchster christlicher Feiertag. Christen erinnern sich dabei an das Leiden, die Kreuzigung und Auferstehung von Glaubensstifter Jesus Christus, den sie als Gottessohn ansehen. Andere Termine des Papstes in der Osterwoche wurden vom Vatikan bestätigt, darunter die Generalaudienz am Mittwoch, die Fußwaschung in der römischen Jugendhaftanstalt Casal del Marmo am Donnerstag, sowie der Kreuzweg am Kolosseum am Karfreitag.