Der britische Geheimdienst MI5 sieht eine erhöhte Anschlagsgefahr in Nordirland. Er setzte deshalb die Warnstufe auf "ernst" herauf, wie die britische Regierung am Dienstag mitteilte. Dies bedeutet, dass aus Sicht des MI5 ein aus der britischen Provinz Nordirland heraus verübter, sogenannter inlandsterroristischer Angriff als sehr wahrscheinlich gilt. Bisher wurde dieses Bedrohungspotenzial als "erheblich" eingeschätzt.
Alter Streit durch Brexit neu befeuert
"Die Öffentlichkeit sollte wachsam bleiben, aber nicht alarmiert, und weiterhin alle Bedenken, die sie hat, an den Polizeidienst von Nordirland melden", erklärte der für Nordirland zuständige britische Staatssekretär Chris Heaton-Harris. Die Heraufstufung sei nach kürzlichen Angriffen auf Polizisten beschlossen worden. Im April jährt sich zudem zum 25. Mal das Karfreitagsabkommen, das wesentlich zum Ende des jahrzehntelangen Nordirlandkonflikts beigetragen hat.
Vergangene Woche stimmte das Parlament in London für eine Reform des Nordirland-Protokolls im Rahmen des Brexit-Vertrags. In dem in Nordirland umstrittenen Protokoll werden Kontrollen des Warenverkehrs zwischen der britischen Provinz und dem EU-Mitglied Irland neu geregelt.