Vor einem Weltkrieg hat der rechtsnationale ungarische Regierungschef Viktor Orbán am Freitag gewarnt. Es fehle nicht mehr viel, dass "aus einem lokalen Krieg ein Weltkrieg wird, wobei diese Möglichkeit von Tag zu Tag wächst", sagte Orbán im Staatsrundfunk. Die führenden Kräfte der westlichen Welt würden "im Kriegsfieber brennen" und immer gefährlichere Waffen in die Ukraine entsenden, der die Debatte über die Lieferung von Kampfflugzeugen ansprach. Nicht zur Sprache brachte Orban, dass Russland in der Ukraine einmarschiert ist.
Zudem behauptete er, es könnte ein Vorschlag zur Entsendung von NATO-Soldaten in die Ukraine auf die Tagesordnung gelangen. Belege dafür legte er nicht vor; bisher lehnen es alle Staaten ab, eigene Soldaten in die Ukraine zu schicken. In Europa sei nur Ungarn für den Frieden, während alle anderen Staaten an der Seite des Krieges stünden, behauptete der ungarische Premier.
Zugleich unterstrich er die Bedeutung einer eigenen schlagkräftigen Armee. Dabei könnten sich jene Länder verteidigen, in denen die Bürger ihre Heimat lieben und nicht die Flucht ihr erster Gedanke sei, sondern die Verteidigung ihrer Heimat, betonte Orbán.
In Europa sei eine französisch-deutsche Achse entstanden, wobei sich die USA bisher nicht in die hiesigen Angelegenheiten eingemischt hätten. Doch aktuell hätten sich die Amerikaner nun "auf dem Rücken der Ukrainer" gemeldet, meinte Orbán. Die Ukrainer könnten nur solange kämpfen, solange die Amerikaner Hilfe leisten. Dabei würden die Präsidentschaftswahlen 2024 in den USA den Krieg in der Ukraine und auch die Zukunft des Kontinents stark beeinflussen, betonte der Premier.