Etwa 10.000 Menschen lebten vor dem Krieg in Soledar, einer Kleinstadt in der Region Donezk. Jetzt, zehn Monate später, kommen apokalyptisch anmutende Bilder aus Soledar und dem benachbarten Bachmut. Viele Stadtviertel sind vollkommen zerstört. In Soledar sollen sich noch 559 Zivilisten aufhalten, auch 15 Kinder. Sie haben sich offenbar zu spät zur Flucht entschlossen; jetzt sind Evakuierungen schwierig. Verbissen kämpft Russland um eine Eroberung. Vor wenigen Tagen ließ sich Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldner-Truppe Wagner, mit Bewaffneten in einer Salzmine ablichten, angeblich in Soledar, um seinen Vormarsch zu feiern. Die Ukraine bestätigte russische Bodengewinne, erklärte aber, man halte dem Ansturm stand. Beide Seiten sprachen von zahlreichen Toten.