Weltweit haben Staatschefs die Angriffe radikaler Anhänger des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro auf das Regierungsviertel der Hauptstadt Brasília verurteilt. US-Präsident Joe Biden schrieb auf Twitter: "Die demokratischen Institutionen Brasiliens haben unsere volle Unterstützung, und der Wille des brasilianischen Volkes darf nicht untergraben werden." Ähnlich klang ein Statement des Premierministers des Vereinigten Königreichs, Rishi Sunak, er freue sich darauf "die engen Verbindungen unserer beiden Länder in den kommenden Jahren auszubauen."
Auch der Papst äußerte sich am Montag in seiner Rede vor dem im Vatikan akkreditierten diplomatischen Corps über die jüngsten Geschehnisse in Brasilien besorgt. "Ich denke an die politischen Krisen in verschiedenen Ländern des amerikanischen Kontinents mit ihren vielen Spannungen und Gewaltformen, die soziale Konflikte verschärfen. Ich denke insbesondere an die jüngsten Ereignisse in Peru und in den letzten Stunden in Brasilien", so der Papst.
Südamerikanische Staatschefs unterstützen Lula
Die südamerikanischen Staatschefs sagten zugleich dem vor einer Woche vereidigten neuen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva ihre Solidarität zu. "Verwerflich und antidemokratisch, der Putschversuch der brasilianischen Konservativen (...)", schrieb etwa Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador am späten Sonntag (Ortszeit) auf Twitter. "Lula ist nicht allein: Er hat die Unterstützung der fortschrittlichen Kräfte seines Landes, Mexikos, des amerikanischen Kontinents und der Welt."
"Die Rechten haben ihren Pakt der Gewaltlosigkeit nicht halten können", twitterte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro. All seine Solidarität gelte Lula und dem Volk Brasiliens. Argentiniens Staatschef Alberto Fernández schrieb: "Meine bedingungslose Unterstützung und die des argentinischen Volkes für Lula gegenüber diesem Putschversuch (...)"
Chiles Präsident Gabriel Boric sprach von einem "feigen und gemeinen Angriff auf die Demokratie". Auch aus anderen lateinamerikanischen Ländern wie Bolivien, Kuba oder Uruguay sowie von verschiedenen Organisationen des Kontinents kamen empörte Reaktionen.