Ganz kurz sind sie sich begegnet: die US-Basketballerin Brittney Griner (32) und der russische Waffenhändler Wiktor But (55). Auf dem Video zu sehen ist ein Gefangenenaustausch in Abu Dhabi, der aus einem Agentenkrimi stammen könnte. Ob sich die beiden die Hände geschüttelt haben, ist nur zu erahnen, der Clip ist an der entsprechenden Stelle geschnitten.

Die Erleichterung bei Griner dürfte groß sein, war sie doch in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt worden, weil sie eine kleine Menge Cannabisöl bei sich hatte. Die Dimensionen von Buts Verbrechen sind damit nicht vergleichbar – seine Erleichterung wahrscheinlich schon.

Weltweit gesucht und 2010 verurteilt

Dass es zu dem Austausch kam, sorgte für Kritik in den USA und für Jubel in Russland. Präsident Wladimir Putin soll sich persönlich für die Freilassung eingesetzt haben. Der damals schon weltweit gesuchte "Händler des Todes", wie But auch genannt wird, wurde 2010 in den USA wegen Verschwörung zum Mord und Waffenhandel zu 25 Jahren Haft verurteilt. Zwei Jahre zuvor war er amerikanischen Agenten ins Netz gegangen, die sich als Vertreter der kolumbianischen Farc-Rebellen ausgegeben hatten. But wollte ihnen Waffen verkaufen – im Wissen, dass damit Amerikaner getötet werden sollten. Auch in vielen anderen Konflikten dürfte der Russe seine Finger im Spiel gehabt haben. US-Behörden zufolge habe er im großen Stil Waffen nach Afghanistan und in viele Länder Afrikas geliefert. Laut UNO und der Menschenrechtsorganisation Amnesty, soll er auch mit Blutdiamanten gehandelt haben. Medienberichten zufolge seien selbst al-Qaida und die Taliban auf seiner Kundenliste gestanden.

But selbst sieht sich als internationaler Geschäftsmann und nicht als Verbrecher, er genießt dabei die Unterstützung Moskaus, das sein Urteil als politisch motiviert bezeichnet. Eine zweifelhafte Ehre wurde Wiktor But 2005 zuteil. Da erschien der Hollywoodfilm "Lord of War", dessen Handlung lose auf seinem Leben basiert.