Am Freitag gab es diesbezüglich 16 Durchsuchungen in Brüssel und vier Personen wurden festgenommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei den Ermittlungen gehe es um eine mutmaßlich kriminelle Organisation sowie außerdem um Vorwürfe von Geldwäsche.
Um welchen Golfstaat es sich handelt, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit. Einer Recherche der Zeitung "Le Soir" und des Magazins "Knack" zufolge geht es um Katar.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat die belgische Polizei seit mehreren Monaten den Verdacht, dass ein Golfstaat versucht, die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen des EU-Parlaments zu beeinflussen. Beträchtliche Geldsummen oder Sachgeschenke seien vermutlich an Personen im Parlament verteilt worden, die eine politische oder strategische Position innehätten.
Grundsätzlich richtete sich die Operation am Freitag vor allem gegen Mitarbeiter von Abgeordneten, hieß es. Unter den Befragten sei auch ein ehemaliger EU-Abgeordneter gewesen. Es war zunächst nicht klar, ob dieser auch festgenommen wurde. Bei den Durchsuchungen wurden der Staatsanwaltschaft zufolge unter anderem 600.000 Euro Bargeld sowie Handys beschlagnahmt.