Russland warnt über seine Nachrichtenagenturen RIA Novosti vor dem Einsatz einer "schmutzigen Bombe" durch ukrainische Truppen. So wird behauptet, dass Kiew gar den Einsatz von einer "Atomwaffe mit geringer Sprengkraft" auf dem eigenen Territorium planen könnte. So wolle die Ukraine "Russland des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen auf dem ukrainischen Operationsgebiet beschuldigen", heißt es weiter. Ziel sei es, damit eine "mächtige antirussische Kampagne" zu starten.
Gleichzeitig würden Mitarbeiter des Büros von Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski geheime Gespräche mit Vertretern Großbritanniens über eine mögliche Übergabe von Kernwaffenkomponenten an die Kiewer Behörden führen. "Das Kalkül lautet, dass bei erfolgreicher Umsetzung die meisten Länder mit äußerster Härte auf den nuklearen Zwischenfall in der Ukraine reagieren werden", zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti eine "glaubwürdige Quelle", die jedoch nicht offengelegt wird.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat in einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Schoigu habe "seine Besorgnis über mögliche Provokationen der Ukraine mit Hilfe einer "schmutzigen Bombe" übermittelt", teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit.
Laut dem russischen Verteidigungsministerium spitzt sich die Lage in der Ukraine immer stärker auf eine "unkontrollierte Eskalation" hin zu. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti behauptete, dass Kiew die Fertigstellung einer kleinen taktischen Atombombe faktisch abgeschlossen habe und bereit sei, diese auf eigenem Boden zu zünden, "um eine starke antirussische Kampagne zu starten, die das Vertrauen zu Moskau untergraben soll".
Kein Weg für Verhandlungen
Die USA sehen keinen Weg für Verhandlungen mit Russland, solange das Land den Angriffskrieg gegen die Ukraine vorantreibt. "Was Diplomatie zur Beendigung des Krieges angeht, hängt das ganz davon ab, ob Russland daran interessiert sein wird, die Aggression zu stoppen, die es begonnen hat", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Freitag in Washington.
Aktuell seien aber keine Hinweise darauf zu erkennen, sondern das Gegenteil. Blinken verwies unter anderem auf die von Präsident Wladimir Putin angeordnete Teilmobilisierung in Russland. Putin habe jedoch das Problem, dass die Ukrainer nicht nur sehr tapfer, sondern auch erfolgreich seien und ihr Territorium zurückeroberten. Sie kämpften im Gegensatz zu Russland für ihr Land und ihre Zukunft. "Je früher Präsident Putin das versteht, desto schneller werden wir diesen Krieg beenden können."
Zugleich machte Blinken deutlich, dass die USA weiterhin diplomatische Kanäle zur Kommunikation mit Russland unterhielten. "Wann auch immer wir den Russen etwas wichtiges mitzuteilen haben, werden wir das tun." So habe er mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow über bestimmte Angelegenheiten gesprochen, die für die nationale Sicherheit der USA wichtig gewesen seien.