Wegen seiner Ferienaktivitäten ist Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron von der Opposition als Klimasünder kritisiert worden. Ein Jetski-Ausflug des Präsidenten bestätige den "anhaltenden Eindruck", dass Macron die "Klimaerwärmung nicht verstehe", twitterte die Abgeordnete Sandrine Rousseau von der grünen Partei Europe Ecologie-Les Verts (EELV) am Dienstag. "Und heute ist es kriminell, sie nicht zu verstehen."
Die Boulevardpresse hatte Fotos von Macron veröffentlicht, die ihn wie schon einmal im Jahr 2020 auf einem Jetski zeigen sowie bei einem Kanuausflug nahe des Fort de Brégançon. Die Festung an der Mittelmeerküste zwischen Toulon und Saint-Tropez ist die Sommerresidenz des französischen Präsidenten.
EELV-Chef Julien Bayou kritisierte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Kanufahrt Macrons als "Ablenkung", mit der er die "Untätigkeit" seiner Regierung hinsichtlich des Klimawandels vergessen machen wolle. Es sei doch zu durchschaubar, vom Jetski auf das Kanu umzusteigen und dies als "Bemühen um Genügsamkeit" darzustellen.
"Wann handeln sie?", fragte Bayou. Das Experten-Gremium des Hohen Rats für das Klima habe zu einem Aufbruch aufgerufen, "und er wechselt vom Jetski zum Kanu?", fügte der Grünen-Chef mit Blick auf den Staatschef hinzu. Der Elysée-Palast wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP keine Stellungnahme zu der Kritik abgeben.