Einst war er unangefochten, wenn es ums Verbiegen von Löffeln ging. Vor laufenden Kameras präsentierte der israelische "Mentalist" Uri Geller regelmäßig seine Tricks. Auch im deutschsprachigen Raum gelangte er damit zu weitreichender Popularität, live auf ProSieben wollte er noch bis 2009 in der Sendung "The next Uri Geller" seinen Nachfolger ausfindig machen. Danach reduzierte sich Gellers Zeit im Rampenlicht. Seine Social-Media-Kanäle benutzte er seitdem, um eine begrenzte Zahl an Followern auf dem Laufenden zu halten. Nun erregte er mit einem skurrilen Tweet aber wieder Aufsehen.
Weltfrieden durch Gedankenkraft
In diesem war ein Schreiben Gellers zu lesen – adressiert an den russischen Machthaber Wladimir Putin. Darin legte er zunächst seine Sicht auf die derzeitige Weltlage offen – und tat seine Sorgen zum potenziellen Einsatz von Nuklearwaffen durch Putin kund. Besonders britische Marinestützpunkte in Schottland stünden laut dem Text besonders in Gefahr.
Diese will Geller durch seine Gedankenkraft schützen – "mit jedem letzten Molekül seiner kognitiven Kräfte", um genau zu sein. Besagte Kraft soll russische Militärcomputer zum Abstürzen und bereits abgefeuerte Raketen zum Umkehren bringen. Dabei ruft Geller alle Leser auf, sich "für ein paar Sekunden ein energetisches Kraftfeld vorzustellen, das wie ein goldener Schild alle Raketen abprallen lässt", und dadurch mögliche russische Attacken im Keim ersticken soll. Das solle den Weltfrieden sicherstellen, wie Geller auf seinem Instagram-Account sagt.
"Ich meine es ernst"
Dort sprach er auch über den schwelenden Konflikt zwischen China und Taiwan – den er als zweite Bedrohung für die Menschheit vermutet. "Ich meine es ernst", sagt er in dem kürzlich veröffentlichten Video. China habe im Indopazifik "den Finger am Abzug", Grund genug für Geller, sich der Bedrohung anzunehmen. Anschließend teilte er auch noch einen Clip aus dem Film "Mindbender - die Uri Geller Story" aus dem Jahr 1996, in dem der von einem Schauspieler verkörperte Geller eine Rakete im Weltraum explodieren lässt.
Die Reaktionen der Zuschauer auf die Beiträge fielen recht bescheiden aus – wobei so manche in den Kommentaren auch ihren Zuspruch zum Ausdruck brachten. Sicher ist indes, dass die Texte und Videos durchaus Aufsehen erregen konnten – wenn auch nicht unbedingt im Kreml.
Mathias Huber