Die Atomgespräche mit dem Iran sollen am Donnerstag nach monatelanger Unterbrechung fortgesetzt werden. Zu dem Treffen in Wien werden Irans Chefunterhändler Ali Bagheri, US-Verhandler Robert Malley sowie Diplomaten aus Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland erwartet. Ziel ist es, zum Wiener Atomabkommen von 2015 zurückzukehren.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen 2018 aufgekündigt und neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängt. Danach verstieß auch die Führung in Teheran gegen Auflagen. Eine mögliche neue Übereinkunft sieht vor, dass die USA Sanktionen gegen den Iran aufheben. Im Gegenzug soll die Islamische Republik ihr Atomprogramm wieder einschränken. Damit soll ausgeschlossen werden, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangt.
Leicht abgeänderter Entwurf
EU-Diplomat Enrique Mora, der die Verhandlungen koordiniert, schrieb auf Twitter, dass in dieser ersten Runde seit März der zuletzt noch leicht abgeänderte Lösungsentwurf diskutiert werden solle, der seit 20. Juli auf dem Tisch liege.
Laut westlichen Diplomaten drängt die Zeit zur Wiederbelebung des Abkommens, mit dem das iranische Atomprogramm erneut eingeschränkt werden soll. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ging bereits Anfang Juni davon aus, dass Teheran binnen Wochen über genug Ausgangsmaterial für eine Atombombe verfügen werde. Außerdem erwarten Verhandler vor den US-Wahlen im November eine schwindende Bereitschaft für eine Zustimmung Washingtons zu einer Lösung.