Anton Alichanow, 35, Gouverneur des Gebiets Kaliningrad, ist eines der jüngsten russischen Regionalhäupter, einer, der schon mit dem Fahrrad zur Arbeit gekommen ist. Was die „Blockade“ angeht, reagierte Alichanow pragmatisch. Die Entscheidung Litauens, einen Teil der russischen Bahntransporte in die Region Kaliningrad nicht mehr passieren zu lassen, sei ein grober Verstoß gegen die Verträge zwischen EU und Russland, erklärte er auf Telegram-Video. Man werde darauf drängen, dass die europäischen Nachbarn ihr Verhalten ändern. „Wenn das nicht rasch gelingt, wir sind schon jetzt dabei, neue Schiffe auf der Ostsee bereitzustellen.“ Sie würden die unter die EU-Sanktionen fallenden Waren künftig aus dem Leningrader Gebiet in den Kaliningrader Hafen Baltijsk schaffen.
Stefan Scholl (Moskau)