Selbst Ungarns streitbarer Premier Viktor Orbán hält sich mit Prognosen zum Ausgang der mit Spannung erwarteten Schicksalswahl zurück. Auch für ihn, als "altes Schlachtross", stehe bei der Parlamentswahl am heutigen Sonntag "immens viel" auf dem Spiel, betont der Chef der nationalpopulistischen Fidesz-Partei: "Es geht um Frieden oder Krieg. Ich bin optimistisch. Aber alles kann passieren."
Im Schatten des Krieges in der benachbarten Ukraine schreiten die Ungarn zu den Urnen. Ausgerechnet der konfliktfreudige Rechtsausleger mit den engen Banden zum Kreml versucht sich in dem verbittert geführten Stimmenstreit als Garant für den Erhalt des Friedens zu positionieren. Falls "die Linke" gewinnen sollte, würde sie die Ukraine "sofort mit tödlichen Waffen beliefern" und auf "den Nato-Eintritt in den Konflikt drängen", warnt der 58-Jährige düster vor der Wahl des von sechs Parteien gebildeten Oppositionsbündnisses. Die Konkurrenz sei eine "Bedrohung für den Frieden, während Fidesz den Frieden garantiert".
Von unserem Korrespondenten Thomas Roser