Von Rauch verkohlte Häuserskelette, zertrümmerte und ausgebrannte Autos und geplünderte Geschäfte – in der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol breitet sich das Grauen aus. Die Bilder der bombardierten Geburtsklinik und des zerstörten Stadttheaters sind allgegenwärtig. Seit Tagen berichten Medien über die Hölle von Mariupol. Stimmen aus der Stadt sind längst verstummt. Kein Strom, kein Internet – eine Kommunikation ist nicht mehr möglich.
Jene, die es aus der Stadt geschafft haben, berichten von menschenunwürdigen Zuständen. Sogar das Wasser aus Pfützen würden manche aus Verzweiflung trinken. Zwanzig Tage harrte der 63-jährige Sergey gemeinsam mit seiner Frau dort aus. Nicht im Keller, sondern im Hausflur – immer zumindest eine schützende Wand zwischen ihnen und der Fensterfront. „Ich habe eine schwere Form von Asthma und konnte nicht in den Keller flüchten“, erzählt er im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.
Maria Schaunitzer