Nachdem bereits am 6. März mehr als 3500 Personen bei Protesten in Russland festgenommen wurden, wurde trotz Verboten am 13. März erneut gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Nach Angaben von Bürgerrechtlern sind landesweit mehr als 600 Menschen festgenommen worden.
Zu den Festnahmen sei es bei Protesten in 30 Städten gekommen, teilte die Organisation Owd-Info am Sonntagmittag mit. Aktionen gab es demnach neben der Hauptstadt Moskau etwa in Wladiwostok im äußersten Osten und in Irkutsk am Baikalsee.
Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Insgesamt wurden nach Angaben von Owd-Info seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mehr als 14.100 Menschen festgenommen.
Nawalny rief zum Protest auf
In der Hauptstadt Moskau war ein bei Touristen beliebter Platz direkt am Kreml mit Metallgittern weiträumig abgesperrt, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Für den Fall neuer Proteste standen Hundertschaften der Sonderpolizei Omon bereit, teils mit schusssicheren Westen und Helmen. Bewaffnete waren auch vor der Staatsduma zu sehen. Viele Gefangenen-Transporter standen bereit.
Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hatte seine Landsleute zuvor aufgerufen, gegen den Krieg auf die Straße zu gehen.