Ost gegen West – die alten Fronten sind verhärtet wie lange nicht mehr. Der Welt droht ein neuer Kalter Krieg. Doch nun steht zusätzlich ein neuer mächtiger Feldherr auf dem Spielfeld. Russland zeigte sich am Freitag nach Kreml-Angaben erstmals bereit zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine.Das erste verzweifelte Gesprächsangebot, das der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch in der Nacht des russischen Einmarsches an Wladimir Putin adressierte, blieb ungehört. Erst ein Telefonat mit Putins ziemlich besten Freund im Osten, Chinas Staatsregent Xi Jinping, könnte den Kreml-Chef an den Verhandlungstisch bringen. Zunächst hatte das chinesische Außenministerium nach dem Telefonat mitgeteilt, Putin sei zu "hochrangigen Verhandlungen" mit der Ukraine bereit.
Allem Anschein nach ist also China die treibende Kraft hinter der russischen Gesprächsbereitschaft. Auch interessant, die Wahl des Verhandlungsortes: Moskau wolle eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk entsenden. Nicht gerade der neutralste Ort, um über die Zukunft der Ukraine und in Folge die Sicherheit Europas zu verhandeln.
Maria Schaunitzer