Sie sind ja bisher nicht unbedingt als Team-Player bekannt. Aber wenn es gegen einen gemeinsamen Gegner geht, ist alles anders: Bei der Eröffnung der Winterspiele werden heute auch Chinas Staatschef Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin zusammentreffen.

Es ist ihr erstes persönliches Treffen seit zwei Jahren, und es wird, soviel ist jetzt schon klar, entspannt verlaufen: „Präsident Xi und ich kennen uns seit langer Zeit als gute Freunde und Politiker, die weitgehend die gleichen Ansichten zur Bewältigung der Probleme der Welt vertreten“, sagte Wladimir Putin im Vorfeld des Treffens. Gemeinsam werden die beiden Autokraten heute die Spiele eröffnen.

Gleiche Ansichten bedeutet in diesem Fall: Erstens boykottiert man keine Sportveranstaltungen, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen. Und zweitens wollen sich Xi und Putin gemeinsam der globalen Vormacht der USA entgegenstellen – zumindest, so lange keiner der beiden selbst die Nummer eins ist.



Historisch sind die Beziehungen zwischen China und Russland schwierig. Doch im Moment eint Putin und Xi der Traum von einer neuen Weltordnung nach ihrer Fasson: ein Gegenmodell zu den liberalen und demokratischen Vorstellungen des Westens.

Beide mühen sich, die Demokratie westlichen Zuschnitts als „dekadent“ abzuwerten und stärken einander den Rücken: Putin nennt Pekings Anspruch, Taiwan mit dem Festland zu vereinen, eine „legitime Position“ und trägt die Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong mit. Xi unterstützt Putins Kurs gegen die Ukraine. Putin signalisiert, China sei ihm neuer Partner, wenn der Westen mit Sanktionen droht.