Die EU und Italien haben sich am Freitag mit einem Staatsbegräbnis von dem verstorbenen EU-Parlamentspräsidenten David Sassoli verabschiedet. Die Trauerfeier fand in der Basilika Santa Maria degli Angeli e dei Martiri in Rom statt, in der laut Tradition Italiens Staatsbegräbnisse zelebriert werden. Anwesend waren unter anderem EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsidenten Charles Michel und EU-Wettbewerbskommissar Paolo Gentiloni.
Italien war durch Staatspräsident Sergio Mattarella und Premier Mario Draghi vertreten. Erwartet wurden auch der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas, und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (beide ÖVP). Als Vertreterin für Deutschland nahm die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas, an der Trauerfeier teil. Spanien war durch Premier Pedro Sanchez vertreten, der Sassolis Witwe Alessandra und seinen Kindern Livia und Giulio kondolierte. Eine Delegation des EU-Parlaments reiste nach Rom, um von Sassoli Abschied zu nehmen.
300 Menschen begleiteten letzten Weg
Der Sarg, der am Donnerstag im Kapitol, dem römischen Rathaus aufgebahrt worden war, wurde in einer EU-Fahne umhüllt in die Kirche getragen. Circa 300 Personen beteiligten sich an der Trauerzeremonie, die vom Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi, einem früheren Schulfreund Sassolis, zelebriert wurde. "David hat für seine Ideale gelebt, vor allem das Ideal des vereinten Europas", betonte Zuppi. Eine Menschenmenge versammelte sich vor der Basilika und verfolgte das Staatsbegräbnis auf einem Großbildschirm.
Der frühere italienische Journalist und langjährige Europaabgeordnete war am Dienstag im Alter von 65 Jahren in einem italienischen Krankenhaus gestorben. Er war dort nach Angaben seines Sprechers seit mehr als zwei Wochen "wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems" in Behandlung. Sassoli war schon länger krank und wurde seit dem 26. Dezember in Italien behandelt.
Der Tod Sassolis sorgte für große Bestürzung in der europäischen Politik. Viele würdigten den Politiker und Journalisten für seinen Einsatz für die Europäische Union. Der frühere EU-Parlamentspräsident und Sassolis Vorgänger Antonio Tajani schlug vor, den Sitz des neuen EU-Parlaments Sassoli zu widmen.