Es handle sich vermutlich um ballistische Raketen von kurzer Reichweite. Die Raketen seien am Freitag im Nordwesten des Landes gestartet und in Richtung Osten geflogen, teilte der Generalstab mit. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen, die einen Atomsprengkopf tragen können.
Südkoreas Militär hatte von einem zunächst nicht-identifizierten Geschoss gesprochen, das das Nachbarland abgefeuert habe. Japans Verteidigungsministerium bestätigte den Start. Nach Berichten des japanischen Senders NHK vermutet das Ministerium, dass Nordkorea erneut einen Test mit einer ballistischen Rakete ausgeführt haben könnte.
Antwort auf US-Sanktionen?
Am Mittwoch hatte das US-Finanzministerium unter anderem Sanktionen gegen fünf Nordkoreaner beschlossen, denen es vorwirft, Güter für die Massenvernichtungs- und Raketenprogramme ihres Landes zu beschaffen. Das Vermögen der betroffenen Personen in den USA oder unter Kontrolle von Amerikanern wird dadurch blockiert. Zudem wollen die USA neue Sanktionen gegen Nordkorea durch die Vereinten Nationen durchsetzen. Die USA reagieren damit eigenen Angaben zufolge auf sechs Raketentests, die Nordkorea seit September durchgeführt hat.
Nordkoreas Außenminister reagierte auf die neuen Sanktionen mit zunächst unbestimmten Drohungen. Falls die USA die Konfrontation suchten, werde Nordkorea eine "stärkere und deutlichere Antwort" geben, wurde ein Sprecher am Freitag von den staatlichen Medien zitiert. Den USA warf er Provokation vor.
Nordkorea hatte zuletzt am Dienstag einen Raketentest unternommen. Dabei wurde eigenen Angaben zufolge eine Hyperschall-Rakete erprobt. Bei solchen Waffen kann ein Hyperschall-Gleitflugkörper von einer ballistischen Rakete aus starten. Hyperschall-Waffen lassen sich wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit nur schwer abfangen.