Die Spitzen der EU riefen zu einer entschlossenen Fortsetzung des Kampfes gegen den Terrorismus auf. "Die internationale Gemeinschaft muss eng zusammenarbeiten, um ein Wiederaufflammen des Terrorismus in Afghanistan und an anderen Orten zu verhindern", forderte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
EU-Ratspräsident Charles Michel kommentierte: "Wir müssen sicherstellen, dass die derzeitige Instabilität nicht zu einer Wiederholung des Terrorismus führt." Beide forderten zudem, alles zu tun, um die Sicherheit der Menschen am Flughafen von Kabul zu gewährleisten. Ein sicherer Zugang bleibe unverzichtbar, so Michel. Ähnlich äußerte sich auch EU-Parlamentspräsident David Sassoli. Er schrieb über Twitter: "Die EU-Staaten müssen die Kraft finden, die europäischen Bürger und diejenigen, die sich bedroht fühlen, in Sicherheit zu bringen." Der Anschlag wurden von den EU-Spitzen als feige, menschenverachtend und grausam verurteilt.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich entsetzt über die jüngsten Ereignisse in der afghanischen Hauptstadt. "Ich verurteile den grausamen Terroranschlag vor dem Flughafen Kabul auf das Schärfste", teilte er am Donnerstag mit. Priorität der NATO bleibe es, möglichst schnell möglichst viele Menschen in Sicherheit zu bringen. Seine Gedanken seien bei allen Betroffenen des Anschlags und ihren Angehörigen.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach von einem "absolut niederträchtiger Anschlag in einer sehr, sehr angespannten Situation". Sie gehe davon aus, dass es in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen oder mehrere Selbstmordanschläge gegeben hat.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erkärte, der Anschlag werde das US-Militär nicht davon abhalten, seinen Aufgaben weiter nachzukommen. Alles andere würde das von den getöteten Soldaten erbrachte Opfer entehren, teilte Austin am Donnerstag mit. Er sprach den Familienangehörigen und Kameraden der getöteten und verletzten US-Soldaten sein Beileid aus. "Wir bedauern ihren Tod. Wir werden ihre Wunden behandeln. Und wir werden die Familien unterstützen bei dem, was sicher vernichtende Trauer sein wird. Aber wird werden uns nicht von unserer Aufgabe abbringen lassen", erklärte Austin.
Der Terroranschlag in Kabul, bei dem auch US-Soldaten getötet wurden, hätte nach Ansicht von Ex-Präsident Donald Trump "nie passieren dürfen". Er spreche den Familien der getöteten und verletzten Soldaten sowie den Angehörigen der zivilen Opfer sein Beileid aus, erklärte Trump am Donnerstag. "Diese Tragödie hätte nie passieren dürfen, was unsere Trauer noch größer und schwerer zu begreifen macht", erklärte Trump. Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Mitte August hatte der Republikaner fast täglich Erklärungen verschickt, in dem er seinem Nachfolger, dem Demokraten Joe Biden, große Vorwürfe machte. In seiner jüngsten Stellungnahme zu dem Anschlag gab es aber keine offenen politischen Angriffe oder Schuldzuweisungen.
Der italienische Außenminister Luigi Di Maio schrieb am Donnerstagabend im Onlinedienst Twitter, bei den Anschlägen in der afghanischen Hauptstadt sei kein Italiener getötet oder verletzt worden. Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid und den Verletzte seine Solidarität aus. "Italien verurteilt die Anschläge scharf", fügte Di Maio hinzu.
Auch der spanische Regierungschef Pedro Sánchez verurteilte die Anschläge auf Twitter und sprach den Opfern die "tiefempfundene Solidarität" seiner Regierung aus. "Die internationale Gemeinschaft steht an der Seite der Afghanen und garantiert ihre Rechte und ihre Würde", schrieb Sánchez.
In Österreich zeigte sich das Außenministerium "entsetzt über den grausamen Anschlag" in Kabul. "Volle Solidarität im Kampf gegen Terrorismus und gewalttätigen Extremismus", twitterte das Außenministerium. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen Ewa Ernst-Dziedzic sah mit den Anschlag, "die schlimmsten Befürchtungen eingetreten". Sie forderte, dass weiterhin alles darangesetzt werde, dass auch nach dem Ende der Evakuierungsflüge den Menschen geholfen wird, die dringend Schutz benötigen. Gerade jetzt müssten die Fluchtwege aus Afghanistan offengehalten werden, so Ernst-Dziedzic. Daher sollten die EU und ihre Mitgliedsstaaten ein humanitäres Aufnahmeprogramm starten und Druck auf die Nachbarstaaten Afghanistans machen, damit die Grenzen für Flüchtende nicht geschlossen würden.