Frankreich führt eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte ein. Präsident Emmanuel Macron begründete dies am Montag in einer Fernsehansprache mit der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Alle Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen müssen sich nach seinen Worten bis spätestens zum 15. September impfen lassen. Für Risikogruppen soll es zudem ab September Auffrischungs-Impfungen mit einer dritten Dosis geben.
Griechen kündigen auch teilweise Impfpflicht an
Kurz zuvor hatte auch Griechenland eine Impfpflicht angekündigt. Nach Angaben von Regierungschef Kyriakos Mitsotakis gilt sie ab Mitte August für Mitarbeiter in Altenheimen und ab dem 1. September für den Gesundheitsbereich. Die Zahl der Neuinfektionen war in Griechenland in den vergangenen zehn Tagen nach umfassenden Lockerungen in die Höhe geschnellt. Die Ursache sehen die Corona-Experten vor allem im Nachtleben und bei feiernden Jugendlichen. Die 14-Tage-Inzidenz lag für Griechenland nach Angaben der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC zuletzt bei etwas mehr als 70 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in zwei Wochen. In Deutschland liegt dieser Wert demnach etwa bei 11 (Stand 8. Juli).
In Italien gibt es die Pflicht-Impfung für Ärzte und anderes medizinisches Personal bereits seit Mai. In Deutschland wird darüber diskutiert, sie für das Personal in Kitas und Schulen einzuführen.
Zahl der Covid-Patienten steigt in Portugal
Im beliebten Urlaubsland Portugal ist die Zahl der Krankenhauspatienten mit Covid-19 deutlich angestiegen. Erstmals seit Ende März lag dieser Wert am Montag wieder über 700. Er sei innerhalb eines Tages um 57 auf 729 geklettert, teilten die Gesundheitsbehörden in Lissabon mit. Prozentual betrachtet seien die Zahlen der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern sowie jenen auf Intensivstationen so stark angestiegen wie seit Februar nicht mehr.
In Portugal verschlechtert sich die Corona-Lage bereits seit vielen Wochen. Am Montag meldeten die Behörden in dem Land mit rund 10,3 Millionen Einwohnern 1782 Neuinfektionen und acht Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz, die vor gut einem Monat noch bei 55 lag, stieg den amtlichen Angaben zufolge innerhalb eines Tages von 272 auf 315. Im Land breitet sich vor allem die als ansteckender geltende Delta-Variante des Coronavirus aus, sie macht im ganzen Land bereits etwa 90 Prozent der Neuinfektionen aus.
England lockert Maßnahmen
England hingegen hebt am 19. Juli fast alle Corona-Maßnahmen auf und kehrt weitgehend zur Normalität zurück. Abstandsregeln und Maskenpflicht enden dann, Nachtclubs dürfen wieder öffnen, zudem gibt es dann keine Zuschauerbeschränkungen mehr. Das bestätigte Premierminister Boris Johnson am Montag in London - und rief zugleich zur Vorsicht auf. "Diese Pandemie ist bei weitem nicht vorbei. Diese Krankheit gefährdet weiterhin Sie und Ihre Familien", sagte Johnson.