Nun scheint klar zu sein, auf wen der slowenische Innenminister Ales Hojs gezielt hat, als er vergangene Woche vor Journalisten darüber sprach, eine "bestimmte hochrangige Person in der EU-Bürokratie" eventuell als ein "Schwein" bezeichnen zu wollen. Gemeint dürfte er damit den slowenischen EU-Kommissar Janez Lenarcic haben, wie er laut slowenischen Medienberichten am Wochenende wiederholt andeutete.

Ales Hojs
Ales Hojs © Juergen Fuchs

Während Hojs erneut Vermutungen zurückwies, mit seiner Aussage den EU-Kommissionsvize Frans Timmermans gemeint zu haben, deutete er in Anspielung auf die Bestätigung des slowenischen Wiederaufbauplans auf den EU-Kommissar aus Slowenien. "Gibt es einen EU-Kommissar, der sich je der Idee angeschlossen hätte, dass seinem Herkunftsland, seiner Heimat keine EU-Mittel genehmigt werden", twitterte der Innenminister am Samstag. In einer weiteren Aussage rief er die Journalisten auf, zu recherchieren, ob es je einen EU-Kommissar gegeben habe, der Mittel für das eigene Land blockieren würde.

Am gleichen Tag berichteten der Regierungspartei nahe Medien, dass Lenarcic mehrere andere EU-Kommissare unterstützt haben soll, die eine Bestätigung des slowenischen Wiederaufbauplans an Bedingungen knüpfen wollten. Lenarcic sei der erste EU-Kommissar, der versucht habe, seine Heimat zu schädigen, kritisierte der regierungsnahe Sender Nova24TV. Aus der EU-Kommission hieß es allerdings, dass Sloweniens Plan in der Kommission ohne Gegenstimmen bestätigt worden sei, wie die slowenischen Medien berichteten.