Es ist ihr erster großer Auftritt als Ehefrau des britischen Premiers Boris Johnson: Beim G7-Gipfel in Cornwall präsentiert sich Carrie Johnson als souveräne und sympathische Gastgeberin. Ungewohnt bodenständig sieht man sie dabei bei einem Strandbesuch mit Sohn Wilfred (1) und First Lady Jill Biden.

Eine bewusste Charme-Offensive? Denn bisher ist die 33-Jährige eher durch ihren extravaganten Geschmack und nicht gerade durch Sparsamkeit aufgefallen. 30.000 Pfund im Jahr stehen dem britischen Premierminister für die Renovierung seiner privaten Räumlichkeiten an der Downing Street zur Verfügung. Die jüngsten Umbaukosten sollen sich auf etwas um die 200.000 Pfund belaufen. Um dem „John-Lewis-Albtraum“, wie Johnson das von den Vorgängern einst herangeschaffte zweckmäßige Mobiliar nannte, zu entkommen, wählten sie unter anderem eine dicke Tapete. 840 Pfund die Rolle. Die war dann leider so schwer, dass sie sich direkt wieder von den Wänden löste.


Viele sehen in ihr außerdem die heimliche Strippenzieherin in der Downing Street. Ihr Einfluss auf den Premier soll bei dessen Frisur anfangen und bis zu seinem Beraterstab gehen. Sie ist Kommunikations-Profi, gilt als „PR-Guru der Torys“ – so ist die Britin auch ihrem späteren Ehemann begegnet.

Aufgewachsen im Südwesten Londons besuchte die Tochter des Mitbegründers der Zeitung „The Independent“, Matthew Symonds und einer Medienanwältin Privatschulen und studierte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte, bevor sie als Beraterin für die Torys arbeitete. Johnson, berühmt für seine zahllosen Peinlichkeiten, Pannen und Provokationen, soll sich weniger Ausfälle geleistet haben, seit sie an seiner Seite ist – und außerdem halten ihn manche für besser frisiert.

Nun versucht sie offenbar selbst den Imagewandel zu vollziehen. Schon bei der Hochzeit vor einigen Wochen sorgte ihr geliehenes Brautkleid um 45 Pfund für Aufsehen und Sympathiebekundungen.