Weißrussland hat am Montag alle Botschaftsmitarbeiter des Nachbarlandes Lettland ausgewiesen. Zuvor waren in der lettischen Hauptstadt Riga am Rande der Eishockey-Weltmeisterschaft die offiziellen Flaggen von Belarus gegen die weiß-rot-weiße Variante der weißrussischen Opposition ausgetauscht worden. Hintergrund ist die erzwungene Landung einer Passagiermaschine in Minsk.

Der weißrussische Außenminister Wladimir Makej sprach mit Blick auf den Flaggen-Tausch der Staatsagentur Belta zufolge von einer "provokanten Aktion" und einem Akt von "staatlichem Vandalismus". Der Botschafter von Lettland müsse das Land innerhalb von 24 Stunden verlassen. Den anderen Mitarbeitern seien 48 Stunden eingeräumt worden. Ein Angestellter dürfe für technischen Dienst der Botschaft im Land bleiben.

Lettland reagierte umgehend und wies ebenfalls alle Botschaftsmitarbeiter von Weißrussland aus. Dies gelte so lange, bis sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern normalisiert hätten.

Behörden der autoritär regierten Republik Belarus hatten am Sonntag ein Ryanair-Flugzeug auf dem Weg von Athen nach Vilnius zur Landung gebracht. Dabei stieg auch ein Kampfjet vom Typ MiG-29 auf, wie das Militär in Minsk bestätigte. An Bord der Ryanair-Maschine war nach Angaben des Menschenrechtszentrums Wesna auch der von Lukaschenko international gesuchte Blogger Roman Protassewitsch, der in Minsk festgenommen wurde. Die EU verurteilte das Vorgehen geschlossen und forderte Protassewitschs Freilassung.