G. Gordon Liddy, einer der zentralen Figuren des Watergate-Skandals, der 1974 den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zum Rücktritt zwang, ist tot. Er sei am Dienstagmorgen (Ortszeit) im Alter von 90 Jahren in Mount Vernon im US-Bundesstaat Vermont gestorben, berichteten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf seinen Sohn Thomas Liddy. Dieser habe die Ursache für den Tod nicht genannt, er sei jedoch nicht coronabedingt gewesen.
Weltweite Bekanntheit erlangte Liddy durch seine Rolle bei der Planung des Einbruchs in das Hauptquartier der Demokratischen Partei im Watergate-Gebäudekomplex im Juni 1972. Ziel war es unter anderem, dort Abhöranlagen zu installieren. Der frühere FBI-Agent und Anwalt arbeitete zu jener Zeit in einem Ausschuss für die Wiederwahlkampagne Nixons. Nachdem die fünf Einbrecher später gefasst worden waren, führten eine Reihe von Verbindungen zu Liddy und dem Weißen Haus. Nixon trat 1974 zurück, als die erforderliche Mehrheit für ein Amtsenthebungsverfahren im US-Kongress als sicher galt.
Liddy wurde 1973 wegen Einbruchs, Verabredung zu einer Straftat und illegalen Abhörens zu 20 Jahren Haft verurteilt. Vier Jahre später reduzierte Präsident Jimmy Carter Liddys Gefängnisstrafe auf acht Jahre, davon verbüßte er letztlich rund viereinhalb. Später moderierte er eine Radioshow und arbeitete unter anderem als Schauspieler.