In Myanmar sind bei Protesten gegen die Militärmachthaber drei Menschen getötet worden. Die Polizei habe in der Stadt Myitkyina im Norden des Landes das Feuer auf Demonstranten eröffnet und dabei zwei Personen erschossen, berichteten Augenzeugen am Montag. Mindestens drei Menschen seien dabei verletzt worden, hieß es. In Pyapon südlich von Yangon starb ein Mann lokalen Medien zufolge durch einen Bauchschuss. Sechs weitere Demonstranten wurden dort verletzt.
Landesweit gingen zum Wochenbeginn erneut Zehntausende Menschen auf die Straßen, um gegen den Militärputsch von Anfang Februar zu protestieren. In Yangon, der größten Stadt des Landes, waren zahlreiche Geschäfte, Bankfilialen und Fabriken geschlossen. Sicherheitskräfte kontrollierten im Zentrum Fahrzeuge, um Demonstranten an der Teilnahme an Kundgebungen zu hindern. Dennoch versammelten sich in der Wirtschaftsmetropole zahlreiche Menschen zu Demonstrationen.
Seit fünf Wochen wird protestiert
Auch in Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, und in Monywa im Westen gab es Proteste, wie Video-Aufnahmen auf Facebook zeigten. In Dawei, einer Küstenstadt im Süden, wurden Demonstranten von Angehörigen der Karen National Union beschützt, einer bewaffneten ethnischen Gruppe, die seit langem einen Kampf gegen das Militär führt.
Die Demonstranten fordern seit fünf Wochen die Freilassung und Wiedereinsetzung der festgesetzten Regierungschefin Aung San Suu Kyi. In der vergangenen Woche hatte die Gewalt ihren bisherigen blutigen Höhepunkt erreicht: Nach UN-Angaben starben allein am Mittwoch 38 Menschen. Internationale Appelle und Sanktionen, die etwa die USA und Großbritannien gegen die Generäle verhängt haben, blieben bisher ohne Wirkung. Insgesamt starben nach UN-Angaben bisher mehr als 50 Demonstranten.