Wenige Stunden vor einem mit Spannung erwarteten TV-Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan hat Queen Elizabeth II. (94) betont, wie wichtig Kontakte mit Familie und Freunden in der Corona-Krise sind. Die Pandemie habe zu einer tieferen Wertschätzung der gegenseitigen Unterstützung geführt, sagte die Königin in einer am Sonntag ausgestrahlten Rede zum Commonwealth Day. Neue Technologien hätten geholfen, Grenzen und Spaltungen zu überwinden.
Die Notwendigkeit, mit anderen in Kontakt zu treten, werde nun "stärker wertgeschätzt", sagte die Monarchin. Das Interview ihres Enkels Harry und seiner Frau Meghan, das in der Nacht auf Montag (2.00 Uhr MEZ) ausgestrahlt werden sollte, könnte nach Einschätzung von Experten zu einem Riss innerhalb des Königshauses führen. Das Paar hatte vor rund einem Jahr seine royalen Pflichten aufgegeben und war mit ihrem Sohn Archie in die USA gezogen. Der Commonwealth Day 2020 war der letzte öffentliche Auftritt der beiden für die Königsfamilie.
Commonwealth Day am 8. März
Die Monarchin ist das Oberhaupt des sogenannten Commonwealth, einer losen Verbindung von Staaten, die aus den ehemaligen Kolonien Großbritanniens hervorgegangen sind. In diesem Jahr fällt der Commonwealth Day auf den 8. März, wegen der Pandemie wurde der traditionelle Gottesdienst in der Westminster Abbey abgesagt.
Die Queen lobte "mitreißende Beispiele für Mut, Engagement und selbstlosen Einsatz für die Pflicht" in allen Commonwealth-Staaten. An ihrer Jacke trägt die Königin die Saphir-Chrysanthemen-Brosche, die auch auf einem Foto der Queen anlässlich ihres 73. Hochzeitstages mit Ehemann Philip (99) im November zu sehen ist. Dies wurde als Gruß an ihren Mann gedeutet, der in einem Krankenhaus behandelt wird und vor kurzem einen Eingriff am Herzen überstand.
Auch Thronfolger Prinz Charles, Harrys Vater, sowie dessen zweiter Sohn Prinz William mit Ehefrau Herzogin Kate beteiligen sich am Commonwealth Day. Charles sagte, die Pandemie habe jedes Land betroffen sowie "unzählige Menschen grausam ihres Lebens und ihres Lebensunterhalts beraubt". Die Menschen hätten aber mit "außerordentlicher Entschlossenheit, Mut und Kreativität" auf die Herausforderungen reagiert. William und Kate sind bei Videogesprächen mit medizinischem Personal und Freiwilligen in Südafrika, Malaysia und Bangladesch zu sehen.