Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Kontrollen an den Grenzen zu Österreich und Tschechien "so lange wie nötig" fortsetzen. Die Gefahr einer Verbreitung von Coronavirus-Mutanten aus Tschechien sowie dem österreichischen Bundesland Tirol sei "besonders hoch". Die Kritik der EU-Kommission an den Grenzkontrollen wies er erneut zurück. Die verschärften Kontrollen waren Mitte Februar eingeführt worden, die Kommission hält sie für unverhältnismäßig.
"Wenn die Kommission etwas für die Region tun will, würden wir uns über zusätzliche Impfdosen aus Brüssel freuen", merkte Söder an. In den bayerischen Grenzgebieten werde eine spezielle Strategie angewendet, bei der "alle zur Verfügung stehenden Mittel" gegen das Coronavirus eingesetzt würden, darunter Schnelltests und zusätzliche Impfdosen.
Südafrika-Mutation in Tirol
Die verschärften Grenzkontrollen waren Mitte Februar eingeführt worden, nachdem das Robert-Koch-Institut (RKI) Tschechien, die Slowakei und die größten Teile Tirols als Gebiete eingestuft hatte, in denen sich die neuen und als besonders ansteckend geltenden Formen des Coronavirus ausbreiten.
Die EU-Kommission kritisiert die Grenzkontrollen jedoch als unverhältnismäßig. Der Schutz der deutschen Bevölkerung könne auch durch "weniger einschränkende Maßnahmen" erreicht werden, hieß es am Montag in einem Schreiben der Kommission an den deutschen EU-Botschafter in Brüssel.
Ungeachtet der Kritik verlängerte das Innenministerium in dieser Woche die Grenzkontrollen bis 3. März. Aus den betroffenen Gebieten dürfen nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für Pendler und den Warenverkehr.