Was hatten die Umfragen nicht schon für einen Vorsprung für Friedrich Merz im Rennen um den Vorsitz der deutschen Christdemokraten vorhergesagt. Armin Laschet war angeschlagen, angezählt, abgemeldet. Doch dann kam die Corona-Pandemie und wie bei allen Krisen der Rückenwind für einen Regierenden im Wahlkampf - wenn er denn keinen kapitalen Fehler macht. Den hat er nicht gemacht und damit Merz sowie auch den dritten Kandidaten Norbert Röttgen auf die Zuschauerbänke verwiesen. Ohne Amt ist man auf schöne Worte angewiesen und zum Nichtstun verdammt. Laschet konnte im Windschatten von Kanzlerin Angela Merkel, mit seiner eigenen Rolle als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und vor allem mit seinem Doppelpartner im Wahlkampf und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dem Land ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Vor allem war es ein Signal an die 1001 Delegierten, die stellvertretend für alle Parteimitglieder den künftigen Kurs der konservativen Partei festlegen mussten.
Ingo Hasewend