Führende Kirchenvertreter in den USA haben Präsident Donald Trump nach dem Sturm auf das US-Kapitol in der vergangenen Woche zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. In einem am Freitag Ortszeit verbreiteten Offenen Brief an den US-Vizepräsidenten Mike Pence werfen die Unterzeichner Trump vor, mit seinen "Handlungen und Worten" die Sicherheit der USA und der Regierungsinstitutionen gefährdet zu haben.
In dem Brief heißt es laut Kathpress weiter, der Präsident habe "einen gewalttätigen, tödlichen, aufrührerischen Mob-Angriff" auf das Kapitol angestiftet. Trump hatte seine Anhänger während der Ausschreitungen zwar aufgefordert, friedlich nach Hause zu gehen, sie zuvor jedoch auch zu Protesten ermuntert.
Gesetzliche Wege finden
Sollte Trump nicht freiwillig gehen, müssten gesetzliche Wege gefunden werden, seinen Rücktritt zu bewirken, heißt es in dem Schreiben. Zudem müssten diejenigen zur Verantwortung gezogen werden, die die Behauptungen des Präsidenten über gefälschte Wahlen verbreiteten.
Zu den Unterzeichnern zählen der Präsident des ökumenischen Nationalen Kirchenrates, Jim Winkler, die leitende Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika, Elizabeth Eaton, der leitende Bischof der anglikanischen Episkopalkirche, Michael Curry, sowie Franklyn Richardson, der Vorsitzende der Konferenz nationaler schwarzer Kirchen. Katholische Vertreter sind nicht unter den Unterzeichnern.
Am Mittwochnachmittag hatten Hunderte Unterstützer von US-Präsident Trump das Kapitol in Washington gestürmt. Fünf Menschen starben, weitere wurden teils schwer verletzt.